Mittendrin im Schalker Trainingslager

Wenn ein privater TV-Sender, der sich auf die Sportberichterstattung spezialisiert hat, mit „Mittendrin statt nur dabei“ wirbt, trifft dieser Slogan auf zwei unserer Vorstandsleute absolut zu. Denn unser Präsi Thomas Fischer und Beisitzer Guido Dellori waren im Sommer mittendrin im Trainingslager des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 im österreichischen Kurort Bad Radkersburg. Mittendrin im Mannschaftshotel, bei den schweißtreibenden Übungseinheiten und den Entspannungsübungen im Pool.

“Eine Sache, die man wiederholen sollte”, meint Thomas, es seien auf jeden Fall viele tolle Eindrücke hängen geblieben. Als der Anruf von Schalke 04 gekommen sei, “wusste ich erst nicht so recht, was ich sagen sollte”. Unser Präsi hatte sich an der Mitglieder-Werbeaktion der Königsblauen beteiligt und seinem Konto neun Vereinsbeitritte zuschreiben können. So viele neue Mitglieder hatte kein anderer Schalker geworben. Die Belohnung für den ehrgeizigsten Werber sollte „eine Reise“ sein. Anreise, sieben Übernachtungen mit Halbpension und eine Teilkörpermassage. Dass es aber mit dem FC Schalke 04, der rechtzeitig zum Finale der Hinrunde wieder Fahrt aufgenommen hat, nach Österreich gehen sollte, damit war eigentlich nicht zu rechnen. Thomas Fischer loste den Platz für seine Begleitperson unter den Leuten aus, die er zuvor geworben hatte: Die Glücksfee entschied sich - wie sollte es anders sein - für den Sportkameraden Guido. Das einzige, was die beiden noch selbst in die Hand nehmen mussten, war die Anreise nach Düsseldorf. Von dort ging es mit dem Flieger nach Graz und anschließend per Taxi nach Bad Radkersburg, „zwei Fahrradminuten von der slowenischen Grenze entfernt“, verrät Guido. Der Ort in der Steiermark bemüht sich intensiv darum, internationale Fußball-Mannschaften in die Region zu locken, um den Bekanntheitsgrad zu steigern und neue Urlauber zu gewinnen.

Als unsere beiden Repräsentanten am späten Abend im Mannschaftshotel eintrafen, war von den Spielern keiner mehr zu sehen. Das war keine Überraschung, schließlich hatte Trainer Ralf Rangnick den Zapfenstreich auf 23 Uhr festgesetzt. Dennoch war Schalkes stellvertretender Pressesprecher Thomas Spiegel zur Begrüßung der Auer Delegation mit von der Partie. Eine Woche lang hatten Thomas und Guido die Möglichkeit, sehr nah bei der Mannschaft zu sein: im Hotel, auf dem Trainingsplatz oder am Pool. Beim Schalker Testspiel gegen den Grazer AK (1:2) waren zwei Plätze unmittelbar hinter der Trainerbank reserviert. 200 bis 300 Fans seien es insgesamt gewesen, die S 04 ins Trainingslager hinterhergereist seien, erinnert sich Guido, darunter auch einige Schalke-Anhänger aus Österreich. Logisch, dass sich Spieler und Fans erst aneinander gewöhnen mussten und eine gewisse Anlaufphase benötigten. Doch recht schnell war es vorbei mit den Berührungsängsten. „Ein Spieler wie Frank Rost hat sich einen ganzen Abend Zeit genommen für uns, wir haben ganz locker geplaudert“, lobt Thomas den Schalker Torhüter. Gleiches gelte aber auch für Team-Manager Andreas Müller oder unseren brasilianischen Mittelfeldregisseur Lincoln. Überhaupt sei der Umgang miteinander ein sehr lockerer und entspannter gewesen.

Dagegen bekamen unsere zwei Vorstandsleute mit, dass beim nur wenige Kilometer entfernten Trainingslager unseres geliebten Nachbarn Schwarz-Gelb Lüdenscheid Vieles abgesperrt war. Thomas, langjähriger Bezirksliga-Fußballer der Sportfreunde Edertal, nahm natürlich die Trainingseinheiten intensiv unter die Lupe. Mit überraschendem Ergebnis: „Eigentlich ist es der gleiche Ablauf wie in der Bezirksliga - nur intensiver, schneller und ausgiebiger.“ Und weil die Wege zum Schalker Tross nicht unbedingt weit waren, bekamen die beiden Wittgensteiner Gäste hautnah mit, wie sich der Transfer von Ailton in die Türkei anbahnte oder wie sich Vereinsvertreter aus Spanien um die Dienste unseres dänischen Nationalspielers Christian Poulsen bemühten. Nicht zu vergessen die vom Fan-Club- Dachverband organisierte blau-weiße Nacht mit allen Offiziellen oder das Testspiel unserer Mannschaft gegen den englischen Premier-League-Vertreter FC Fulham (3:2) in Kapfenberg.

Martin Völkel