Bayern München FC Schalke 04

Bayern München FC Schalke 04

26.02.2012

Am 26.02.2012 fand das Auswärtsspiel beim FC Bayern München statt. Jürgen Schmidt, Wolfgang Schmidt, Hansi Born, Reinhard Rothenpieler und ich wollten dabei sein. Während es auf der Hinfahrt mit dem ICE und während des Aufenthalts in München keine besonderen Vorkommnisse gab, wurde es auf der Rückfahrt im ICE sehr interessant.

Um in unser gebuchtes Sechser-Abteil zu gelangen (wir wollten schließlich bei unseren Stammtisch-Gesprächen niemanden der Mitreisenden im Großraum-Abteil stören), mussten wir den ganzen Zug durchschreiten (München ist ein Sackbahnhof und wir waren aufgrund von Nachschubproblemen etwas spät dran). Nur vereinzelt waren Fahrgäste zu verzeichnen. Schließlich gelangten wir zu unserem Abteil, welches sich im ersten Waggon befand.

Nachdem wir es uns gemütlich gemacht hatten, tauchte nach ein paar Minuten ein Mann auf, der sich genau auf den freien Platz in unserem Abteil setzen wollte. Mit dem Hinweis, dass wir eine Gruppe seien und der ganze Rest des Zuges kaum besetzt sei, verweigerten wir ihm den Zutritt und schlossen die Schiebetür. Der Mann wollte sich nun gewaltsam Zutritt verschaffen, wir hielten die Türe jedoch geschlossen und beachteten ihn kaum. Wir dachten Desinteresse würde ihn zur Ruhe bringen. Das Gegenteil war der Fall. Er zog sich seine Jacke aus, gestikulierte wild mit seinen Armen und zeigte mit dem Zeigefinder auf uns. „Dich kriege ich noch, und Dich, und Dich…“ Wir schenkten ihm immer noch keine große Aufmerksamkeit in dem Glauben, dass er irgendwann abziehen würde. Auch dies war ein Irrglauben. Denn auf einmal riss der Mann einen Notfallhammer aus der Verankerung und drohte die Scheibe neben der Tür einzuschlagen. Wir dachten noch, dass traut er sich nicht. Und wie so oft, auch das war eine Fehleinschätzung. Während es beim ersten Versuch nicht klappte, beim zweiten Versuch war die Scheibe zersplittert.

Nun hielt es mich nicht mehr zurück. Ich riss die Tür auf, schiss den Burschen zurecht und bin dann los ins Bistro, um den Schaffner rufen zu lassen. Dort angekommen berichteten mir zwei Schalke-Fans und der Ober des Bistros, dass der Mann vorher bei ihnen auch schon negativ durch einen vereitelten Handy-Diebstahl aufgefallen war. Kurz nachdem die beiden Schaffner eintrafen, erschien der Irre (ich nenn ihn jetzt einfach mal so) ebenfalls im Bistro und forderte Polizeischutz mit MG-Unterstützung ein. Die beiden Schaffner und ich schauten uns ungläubig an und schüttelten nur den Kopf. Der Irre wurde von einem Schaffner unter Beobachtung gestellt, der andere kam mit mir und inspizierte den Tatort. Er bat uns, das Abteil zu verlassen, da die Unfallgefahr sehr groß sei. Da das benachbarte Großraum-Abteil frei war, hockten wir uns danieder. Im nächsten Bahnhof (Nürnberg) wurde der Irre dann von der Bundespolizei empfangen. Jürgen gab seine Personalien an, um evtl. später noch Aussagen machen zu können.

Später auf der Weiterfahrt Richtung Frankfurt erhielt jeder von uns wegen unseres kooperativen Verhaltens noch eine Flasche Bier auf Kosten der DB. Vielen Dank an dieser Stelle geht an die beiden Schaffner, Sandra Witzmann und Sven Fischer, die auch ein Exemplar dieser Fan-Post erhalten.

Die weitere Heimfahrt verlief fast ohne weitere Vorkommnisse, aber davon werden wir evtl. später noch berichten.

Thomas Fischer